Die Reifen sind einer der wichtigsten Bestandteile des Fahrrads überhaupt! Sie sind der Ausgangspunkt für das Vorankommen und müssen extremer Belastung, zum Beispiel durch Wind, Wetter und Untergrund, standhalten. Aus diesem Grund sollten Sie stets ein wenig Hintergrundwissen zum Thema Reifen zur Hand haben. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie die richtige Reifengröße bestimmen, wie stark Ihr Reifen aufgepumpt sein muss und wie Sie sich im Notfall selbst helfen können.
Die verschiedenen Reifentypen im Überblick
Es gibt, so wie es auch verschiedene Fahrradtypen gibt, natürlich auch entsprechende Reifentypen. Wir unterscheiden generell zwischen:
Trekkingreifen
Diese Reifen sind die Alleskönner für den Alltag. Der Reifen ist schmal und das Profil recht glatt, sodass sie auf Asphalt gut rollen. Die Reifen sind seitlich stärker profiliert, damit Sie in Kurven nicht wegrutschen.
Citybike-Reifen
Diese Reifen sind ebenfalls schmal und noch glatter als Trekkingreifen. Sie haben auch kein starkes Profil an den Seiten des Reifens. Somit eignen sie sich ausschließlich für den Straßenverkehr auf Asphalt, nicht für Touren abseits der Straße!
Mountainbike-Reifen
Die Reifen für Mountainbikes müssen Vielem standhalten. Daher sind sie sehr breit und stark profiliert. Die grobstolligen Reifen eignen sich ideal für groben Untergrund, zum Beispiel im Wald. Sie eignen sich weniger gut für asphaltierte Straßen.
Crossbike-Reifen
Crossbike-Reifen unterscheiden sich nicht sonderlich von Trekkingreifen.
Rennrad-Reifen
Diese Reifen sind für den Rennsport konzipiert. Sie sind sehr schmal und sehr glatt, sie haben nahezu kein Profil. Daher haben Sie eine geringe Reibung auf der Straße und erlauben so hohe Geschwindigkeiten.
Spikereifen
Spikereifen sind gewissermaßen mit den Winterreifen mit Schneekette für das Auto gleichzusetzen. Sie sind sehr grobstollig und haben kleine Metallnadeln außen, mit denen sie guten Halt auf glatter Straße finden. Spikereifen sind im Straßenverkehr nicht erlaubt!
Welches Profil brauche ich?
Das benötigte Profil hängt davon ab, auf welchem Untergrund Sie fahren möchten. Ein gröberes Profil, wie es die MTBs haben, ist auf Asphalt ungeeignet, weil sie den Widerstand erhöhen und es anstrengender wird, zu fahren. Ebenso eignen sich schmale Reifen nicht für groben Untergrund, weil sie darauf keinen Halt finden und Sie nicht vorankommen würden.
Die Größe meiner Reifen bestimmen
Die Reifengröße Ihres Fahrrads oder E-Bikes hängt von der Felgenweite ab. Die Felgenweite bestimmen Sie bestenfalls mit einem Messschieber. Nun gibt es für jede Felgenweite die passende Reifenbreite. Wir haben für Sie eine praktische Tabelle zusammengestellt, aus der Sie die Reifenbreite ablesen können.
Links, von oben nach unten, ist die Felgenweite innen in Millimetern aufgelistet und oben, von links nach rechts, die verfügbaren Reifenbreiten. Das X zeigt an, dass die Kombination passt.
Ein Beispiel, wie die Tabelle zu lesen ist: Wenn Sie eine Felgenweite von 17 mm bestimmt haben, passt eine Reifenbreite von 25 mm, 28 mm, 32 mm oder auch 35 mm.
Sie können die benötigte Reifenbreite auch einfach von Ihrem Reifen ablesen: Auf diesem finden Sie fünf Ziffern in der Form xx-xxx. Die ersten zwei Ziffern geben die Reifenbreite an, zum Beispiel 30. Die letzten drei Ziffern stehen für den Durchmesser des Reifens in Millimetern, zum Beispiel 522.
Mittlerweile wird es Ihnen noch mehr erleichtert, indem die Größenangabe auf dem Reifen zusätzlich in Zoll angegeben wird. Die Angabe der Laufradgröße in Zoll ist wahrscheinlich jedem geläufig. So haben beispielsweise Jugendräder oft 26 Zoll Reifen und die Bikes für Erwachsene beginnen ab 28 Zoll.
Wie viel Druck sollte auf dem Reifen sein?
Eine Faustregel, nach der Sie sich richten können, lautet: Je schmaler der Reifen, desto höher der Druck! Aus der nebenstehenden Tabelle können Sie den erforderlichen Druck für Ihren jeweiligen Reifentypen entnehmen.
DIY: Fahrradschlauch wechseln
Mit einem platten Reifen müssen Sie nicht direkt zur Fachwerkstatt fahren. Oft können Sie den Schlauch ganz einfach selbst wechseln.
Sie brauchen:
einen Satz Reifenheber
eine Luftpumpe (möglichst mit Manometer)
einen Schraubenschlüssel
einen neuen Radschlauch
All diese Sachen können Sie bei Ihrem Fachhändler erwerben.
Und so geht’s:
1. Entfernen Sie das Rad aus dem Rahmen. Beim Vorderrad gelingt dies, indem Sie es mit einem Schraubenschlüssel lösen und es aus der Gabel heben. Bei dem Hinterrad muss zunächst die Kette vom Schaltwerk und den Ritzeln entfernt werden.
2. Lösen Sie den Reifen vom Laufrad, indem Sie die Luft herauslassen und daraufhin zwei bis drei Reifenheber nutzen, um unter die Flanke des Mantels zu greifen. Heben Sie so den Reifen von der Felge.
3. Ziehen Sie den Schlauch aus dem Reifen.
4. Platzieren Sie den neuen Schlauch im Mantel. Dazu stecken Sie das Ventil in die dafür vorgesehene Öffnung und pumpen den Schlauch leicht auf. Schieben Sie nun den Schlauch in den Mantel und achten Sie darauf, dass er nicht knickt.
5. Hebeln Sie nun den Reifen mit Hilfe des Reifenhebers wieder unter die Laufradflanken. Dafür hebeln Sie ihn an einer Stelle auf die Felge, halten den Heber fest und fahren mit einem zweiten Heber den Reifen entlang, sodass er auf die Felge geschoben wird.
6. Pumpen Sie den Reifen wieder auf. Er sollte sich dadurch selbstständig korrekt in die Felge setzen. Wenn dies nicht der Fall ist, lassen Sie ihn mit der Hand ein wenig auf- und abhüpfen.
Jetzt können Sie Ihre Fahrt unbesorgt fortführen! Und wenn Ihr Reifen doch einmal eiern sollte, haben wir auch dafür einen DIY-Trick vorbereitet:
DIY: Was tun, wenn das Rad eiert?
Einer der Hauptgründe für ein Unrundlaufen des Rades ist die Speichenspannung. Diese sollten Sie regelmäßig überprüfen. Das Eiern des Reifens ist in wenigen Schritten behoben:
Sie brauchen:
einen Stift
Klebeband
einen Speichenspanner (gibt es für ein paar Euro bei jedem Fachhändler)
Und so geht’s:
1. Stellen Sie Ihr Fahrrad auf den Kopf, damit Sie gut an die Räder herankommen.
2. Bringen Sie eine optische Hilfe an, zum Beispiel, indem Sie einen Stift mit Klebeband an der Gabel oder an den Kettenstreben anbringen.
3. Drehen Sie den Reifen mit der Hand. Stoppen Sie an der Stelle, an der das Unrundlaufen besonders auffällig ist.
4. Ziehen Sie die Speiche an der Stelle der Verformung in der entgegengesetzten Richtung nach. Nutzen Sie dazu den Speichenspanner.
5. Drehen Sie den Reifen erneut und beobachten Sie, ob nach dem Nachziehen das Eiern weniger geworden ist.
Auf diese Weise können Sie schnell und einfach ein Unrundlaufen Ihres Reifens selbst beheben, ohne direkt in die Fachwerkstatt fahren zu müssen. Bei wiederholt auftretendem Eiern oder wenn Sie es selbst nicht schaffen, stehen wir Ihnen natürlich dennoch gern jederzeit zur Verfügung!
Telefon: 04488 5204690
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